Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Verringerung des Holzverbrauchs in Deutschland gefordert. Wirtschaftliche Aspekte dürften nicht Vorrang vor anderen Nutzungsformen der Wälder haben, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Stattdessen müsse der Holz- und insbesondere der Papierverbrauch in Deutschland massiv gesenkt werden.
„Wir brauchen dringend ökologische Mindeststandards für die Waldbewirtschaftung“, forderte Weiger. Im Bundeswaldgesetz müssen endlich wichtige Aspekte des Waldschutzes wie das Kahlschlagsverbot, der Bodenschutz und ein hoher Totholzvorrat festgeschrieben werden“, sagte der BUND-Vorsitzende. Das derzeitige Waldgesetz sei nicht geeignet, bei der Nutzung des Waldes dem Gemeinwohl Vorrang vor den Privatinteressen zu verschaffen.
Der BUND forderte die Bundesregierung und die Länder dazu auf, das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie umzusetzen, das Naturwälder zu einem Ziel der Politik erklärt habe. Dazu gehöre auch, bis 2020 mindestens fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland dauerhaft der natürlichen Entwicklung zu überlassen. In öffentlichen Wäldern sollten mindestens zehn Prozent der Fläche unbewirtschaftet bleiben.
„Angesichts steigender Holzpreise und leerer öffentlicher Kassen ist es unabdingbar, den Verkauf von Wald der öffentlichen Hand an Privatinvestoren zu stoppen. Wälder speichern Trinkwasser, filtern die Luft, schützen vor Überschwemmungen und speichern das Klimagas CO2. Sie sind Lebensraum für hunderttausende Tiere, Pflanzen und Pilze und Ort der Erholung für Millionen Menschen. Der Wald kann all diese Dienstleistungen nur erbringen, wenn seine Bewirtschaftung nach ökologischen Mindeststandards erfolgt“, sagte der BUND-Vorsitzende.
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- Hintergrundpapier „Zukunftsfähige Waldpolitik in Deutschland – Zentrale Positionen des BUND“
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