Hund fletscht die Zaehne
Symbolbild

Am vergangenen Samstag wurde eine Joggerin in einem Ausflugsgebiet bei Bukarest in Rumänien von Hunden angegriffen und getötet. Dies heizt die Diskussion um die Situation der heimatlosen Hunde in Rumänien erneut an und macht deutlich: die bisherigen „Staatlichen Lösungen“ haben die Situation der heimatlosen Hunde in Rumänien nicht verändert. Dabei gibt es tierfreundliche Lösungen.

Totalversagen der Politik: Keine Besserung trotz tierfreundlicher Lösung

Seit beinahe 30 Jahren zeichnet sich mehr und mehr ein Bild des kompletten Versagens der rumänischen Politik im Umgang mit schutzbedürftigen Hunden ab. Obwohl eine humane, tiergerechte und nachhaltige Lösung auf der Hand liegt und das Leid von Millionen Hunde in Rumänien innerhalb weniger Jahre gestoppt werden könnte.

2013 wurde über Nacht ein Tötungsgesetz implementiert, das Städten und Gemeinden das Töten von heimatlosen Hunden erlaubt. So entwickelte sich in Rumänien ein lukratives Geschäftsmodell: Allein in den vergangenen drei Jahren wurden rund 36 Millionen Euro investiert, um mindestens 110.000 heimatlose Hunde zu fangen und in grauenvollen städtischen „Tierheimen“ unterzubringen. In diesen Einrichtungen leiden die dort eingesperrten Hunde qualvoll bis zu ihrem Tod. Häufig versickert ein Großteil der Gelder in mafiösen Strukturen und wird nicht in die vorgeschriebenen Mindestanforderungen des Tierschutzgesetztes vor Ort investiert.

„Der schreckliche Tod dieser Frau ist das Ergebnis des seit 30 Jahren andauernden Versagens der rumänischen Regierung. Eine Studie von PETA beweist, dass sich seit der Implementierung des Tötungsgesetzes nichts an der Situation und der Zahl der sogenannten Straßenhunde verändert hat. Obwohl seit Jahren ununterbrochen massenhaft Hunde gefangen werden, bleibt die Zahl der heimatlosen Vierbeiner auf den Straßen auf gleichbleibenden Niveau. Die Einfangquote entspricht stets der Reproduktionsquote!“

Jana Hoger, stellv. Projektleitung PETA HELPS ROMANIA

Flächendeckende Kastrationen der Hunde als Lösungsmodell für die Regierung

Dass nun erneut ein Mensch zu Tode gekommen ist, zeigt, dass sich Rumänien endlich für eine nachhaltige und humane Lösung des „Straßenhundeproblems“ einsetzen muss. Dies kann nicht über sinnloses Einfangen und Töten der Tiere funktionieren, sondern bedarf der Umsetzung von flächendeckenden Kastrationen der Hunde. Nur so kann das Leid der Vierbeiner innerhalb weniger Jahre für immer beendet und die Gesellschaft vor Angriffen verzweifelter Vierbeiner geschützt werden. Ein entsprechendes Modell hat PETA schon lange erarbeitet und bietet es der lokalen Politik immer wieder an.

Infografik Hundekastration

Grausame Hundetötung: PETA erstellt Studie zu dem Tierleid

Nach einem zweifelhaften „Beißvorfall“ im Jahr 2013 erließ die rumänische Regierung quasi über Nacht das Tötungsgesetz 258/2013, das städtisch engagierten Hundefänger:innen erlaubt, Hunde auf der Straße einzufangen und in eine der über 140 Tötungsstationen zu bringen. Genau aufgrund dieses Gesetzes hat sich ein lohnendes Geschäft für skrupellose Menschen in Rumänien etabliert. Für jeden gefangenen, zwischenzeitlich versorgten und gegebenenfalls getöteten Hund lassen sich beträchtliche Summen durch eine staatliche Förderung verdienen. Doch dieses Gesetz ist nicht nur inhuman und äußerst grausam – nein, die Situation der heimatlosen Hunde hat sich auch seit dem Erlass des Tötungsgesetz nicht verringert, sondern zu noch mehr Tierleid geführt, denn die Reproduktionsrate der Vierbeiner ist etwa gleich zur Fangrate.

Um auf die Situation der Hunde in Rumänien aufmerksam zu machen und dazu beizutragen, dass das Leid der Hunde in Rumänien endlich nachhaltig beendet und das grausame „System Hund“ gestoppt wird, haben wir von PETA Deutschland  gemeinsam mit unserem rumänischen Partner der nationalen Tierschutzbehörde FNPA eine aktuelle Studie durchgeführt.

Leid der rumänischen Straßenhunde ist skrupelloses Geschäftsmodell

Innerhalb von 20 Jahren (2001 bis 2021) wurden in Rumänien mehr als 2 Millionen Hunde gefangen. Über eine Million von ihnen „verstarb“ in den Einrichtungen oder wurde getötet. Hierfür wurden rund 750 Millionen Euro an staatlichen Geldern aus den Gemeindehaushalten ausgegeben. Für die Betreiber der Einrichtungen ist das ein lukratives Geschäftsmodell, denn in den meisten Fällen werden die Hunde in den Tötungsstationen unter widrigsten Bedingungen eingesperrt und weder ausreichend ernährt noch medizinisch versorgt.

Die eingenommenen Gelder verschwinden in dunklen Kanälen, kommen jedoch so gut wie nie den einzelnen Tieren zugute. Ihr Tod und das kurze traurige Leben in den Einrichtungen ist meist mit immensem Tierleid verbunden. Besonders seit Inkrafttreten des Tötungsgesetzes im Jahr 2013 hat sich die Lage für die Hunde in Rumänien deutlich verschlimmert.

Allein in den vergangenen drei Jahren (2019 bis 2022) wurden aus den kommunalen Kassen ca. 36 Millionen Euro für das Einfangen und Töten der Hunde ausgegeben. In dieser Zeit wurden mindestens 110.353 Hunde eingefangen und mehr als 51.400 von ihnen getötet.

Hund aus rumaenischen Tierheim Scornicesti

Hund im Tierheim Rumaenien

Hund im Tierheim Rumaenien

Hunde im Tierheim Rumaenien

Triggerwarnung

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Hund liegt in einer Blutlache

PETA HELPS ROMANIA hilft unzähligen Straßenhunden vor Ort

PETA HELPS ROMANIA hilft mehr als 8.000 Tieren im Jahr. Wir kastrieren, registrieren und versorgen diese mit medizinischer Hilfe und lebensnotwendigen Sachspenden. Unsere politische Arbeit und die Bildungskampagne treiben wir mit viel Engagement stetig voran.

Dieses sinnlose Leid muss endlich gestoppt werden

Um das Leid der Hunde in Rumänien langfristig und auf humane Weise zu verringern, setzen wir uns dafür ein, dass Tötungsstationen in Kastrationszentren umgewandelt werden. So könnte die Problematik der heimatlosen Hunde innerhalb weniger Jahre tierleidfrei beendet werden. Um den Tieren zu helfen, unterschreiben Sie bitte unsere Petition.

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