Brüssel/Berlin: Für Hubert Weiger, den Vorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), genügt das heute von der EU-Kommission vorgestellte Konzept zur Lastenteilung beim Klimaschutz nicht dem im Dezember 2015 geschlossenen Paris-Vertrag.
„Das EU-Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu 1990 basiert auf einer akzeptierten Erderwärmung von über zwei Grad Celsius. Das Pariser Klimaschutzabkommen hat eine maximal akzeptable Erderwärmung von unter zwei und wenn möglich unter 1,5 Grad vereinbart. Die EU muss endlich ihr schwaches Klimaziel nachbessern und die dann notwendigen nationalen Klimaziele auf die Mitgliedstaaten aufteilen. Bleibt die Kommission bei ihren jetzigen Plänen, dann unterläuft sie das Paris-Abkommen zum globalen Klimaschutz“, sagte Weiger.
Der BUND-Vorsitzende warnte vor einem Wettbewerb zwischen den EU-Mitgliedstaaten um möglichst geringe Klimaschutz-Beiträge: „Die Klimaerwärmung ist ein globales Phänomen mit weltweit schlimmen Folgen. Die Staatengemeinschaft hat sich in Paris ein Instrument gegeben, das den Klimaschutz stärkt. Die Chancen von mehr Klimaschutz werden inzwischen auch von den meisten Unternehmen gesehen. Aber die EU-Staaten verzetteln sich in einem Wettbewerb um möglichst wenig Klimaschutz. Einige wollen ihre CO2-Minderungen reduzieren, indem sie sich die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern auf ihre Treibhausgasverringerung im Agrarsektor anrechnen lassen. Um die Folgekosten klimabedingter Extremwetter, Hochwasser und Ernteschäden zu minimieren, muss Europa in den kommenden Monaten beim Klimaschutz vorangehen statt zu bremsen.“

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