Viele Verbraucher:innen und Unternehmen entscheiden sich bereits für sogenannten Ökostrom, da Uran- und Kohleabbau enorme ökologische Schäden an Lebensräumen anrichten und die Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdgas den Klimawandel massiv befeuern. Als nächsten Schritt hat Greenstone Energy in Zusammenarbeit mit PETA einen Stromtarif entwickelt, der vegan ist.

Kohlekraftwerk
Ende der Kohle-Ära: Immer mehr Menschen wünschen sich eine umweltschonende Stromversorgung.

Der Bau von Energieanlagen zerstört immer mehr Lebensraum von Wildtieren. Dass auch ökologisch gewonnene Energie nicht zwangsläufig vegan – also möglichst tierleidfrei – bei der Erzeugung und bereits auch bei der Erschließung ist, mag viele Menschen überraschen. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass bei vielen Arten der Stromerzeugung Tiere durch Anlagen direkt oder indirekt getötet werden. Bereits bei dem Bau von Windkraftanlagen werden meist Lebensräume von Wildtieren schonungslos zerstört.

Auch die ökologische Stromerzeugung ist nicht immer vegan

  • Der Sog von Wasserkraftwerken in Flussläufen wird häufig zur tödlichen Falle für Fische wie Aale
  • und andere Wassertiere, die durch Rechen rutschen und von den schnelldrehenden Turbinen von älteren Kraftwerken schwer verletzt oder regelrecht zerhäckselt werden.
  • Die Rotoren von Windkraftanlagen töten nach Hochrechnungen allein in Deutschland jährlich zehntausende Vögel und Fledermäuse. [1]
  • Und Energie aus Biomasse wird häufig mit Gülle aus der industriellen Tierhaltung erzeugt und unterstützt damit zumindest indirekt das Leid von unzähligen Tieren.

1. Windkraft: tödliche Gefahr für fliegende Tiere wie Vögel und Fledermäuse

Windräder erreichen oftmals Höhen bis zu 200 Metern. Vögel fixieren bei der Jagd nach Beute den Boden, sodass sie die rotierenden Blätter der Anlagen häufig nicht wahrnehmen. Die schnelldrehenden Rotorblätter können so zur tödlichen Falle werden: Allein in Norddeutschland sterben jährlich etwa 8.500 Mäusebussarde – das entspricht fast acht Prozent der dort lebenden Gesamtpopulation.

Für Fledermäuse stellen Windkraftanlagen ebenfalls eine Gefahr dar. Jährlich sterben etwa 250.000 Fledermäuse durch die Kollision mit Windrädern. Besonders tragisch ist diese Zahl vor dem Hintergrund der niedrigen Fortpflanzungsrate der kleinen Säugetiere: Pro Jahr bekommen Fledermäuse nämlich nur ein bis zwei Junge. [2] 

Gaense fliegen am Windrad vorbei
Die Rotoren der Windkraftanlagen können zur tödlichen Gefahr für Vögel und Fledermäuse werden.

2. Offshore-Windenergie irritiert Meeresbewohner

Der mit dem Bau von Offshore-Windenergieanlagen verbundene Lärm irritiert Meereslebewesen wie Fische und Meeressäuger, beispielsweise Schweinswale. Durch die ihnen unbekannten Reize werden die Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum vertrieben. Die Energie für den Stromtarif Vegan Strom wird ausschließlich aus Sonnenenergie, Gezeitenkraft und Erdwärme gewonnen – sodass keine Meeresbewohner unnötigem Stress und Schallbelastung ausgesetzt werden.

3. Strom aus Wasserkraft tötet Fische

Wasserkraft gehört zu den umweltfreundlichen, erneuerbaren Energieträgern – hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Technologie stellt eine Gefahr für Fische dar. Obwohl Wasserkraftanlagen mit sogenannten Fischtreppen ausgestattet sind, die den Tieren helfen sollen, die Turbinen unbeschadet zu passieren, werden jährlich tausende Fische durch Wasserkraftwerke getötet. 

Flusskraftwerk
Der Sog der Wasserkraftwerke kann zur tödlichen Falle für Fische werden.

4. Biomasse: Strom auch aus Tiergülle und Mist

Biomasse gilt als nachhaltiger und umweltfreundlicher Energieträger. Doch wird für die Stromerzeugung häufig Gülle und Mist aus der Intensivtierhaltung sowie Schlachtabfälle verwendet.

Vegan Strom als tierfreundliche Lösung

Der Energieversorger Greenstone Energy hat zusammen mit uns von PETA Deutschland einen tierfreundlichen Stromtarif entwickelt: Vegan Strom setzt auf Solarenergie, Geothermie und Gezeitenenergie – tierfreundliche Möglichkeiten der Stromerzeugung, die das Klima schonen. So stehen viele Photovoltaikanlagen auf brachen Ackerflächen oder ungenutzten Dächern. Wärme aus dem Erdreich lässt sich ohne große Eingriffe in Ökosysteme nutzbar machen und bei Gezeitenkraftwerken wird die Kraft von Ebbe und Flut effizient genutzt. Diese Energieträger sind nicht nur nachhaltig, sondern fügen Tieren auch keinen Schaden zu.

Der neue Tarif stellt eine tierfreundliche Option für Haushalte und Gewerbe dar.

Was Sie tun können

  • Informieren Sie sich darüber, wie Ihr Strom erzeugt wird, und setzen Sie auf maximal tierfreundliche Energie. Der „Vegan Strom“-Rechner unter veganstrom.com von Greenstone Energy gibt Ihnen einen Eindruck davon, dass nachhaltiger und veganer Strom nicht teuer sein muss.
  • Die rasante Ausbreitung des Menschen nimmt immer mehr Wildtieren den Lebensraum. Versetzen Sie sich in die Lage der Wildtiere, informieren Sie sich und helfen Sie mit, dass eine friedliche Koexistenz mit unseren tierischen Nachbarn möglich wird: 
  • Quellen

    [1] Grünkorn, T., J. Blew, T. Coppack, O. Krüger, G. Nehls, A. Potiek, M. Reichenbach, J. Von Rönn, H. Timmermann & S. Weitekamp (2016): Ermittlung der Kollisionsraten von (Greif)Vögeln und Schaffung planungsbezogener Grundlagen für die Prognose und Bewertung des Kollisionsrisikos durch Windenergieanlagen (PROGRESS). Schlussbericht. Created by BioConsult SH, ARSU, IfAÖ & Universität Bielefeld.

    [2] GEO.de: Windenergie und Vögel: „Die Opferzahlen sind viel höher als gedacht“, https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/21698-rtkl-artenschutz-windenergie-und-voegel-die-opferzahlen-sind-viel-hoeher, (eingesehen am 02.11.2020)

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