Pflanzenanbau
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Die Umstellung auf eine ausschließlich vegane Ernährungsweise in den USA würde dazu führen, dass 350 Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden könnten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des renommierten Weizmann Institute of Science.

Die israelischen WissenschaftlerInnen verglichen, wie viele Landressourcen für die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern einerseits und pflanzlichen Produkten andererseits nötig sind. Dabei achteten sie darauf, dass die pflanzlichen Erzeugnisse eine ähnliche Menge an Proteinen, Kalorien und Mikronährstoffen enthielten wie die tierlichen Vergleichsprodukte.

Höchster Ressourcenverlust bei Rind- und Schweinefleisch

Die Ergebnisse sind insbesondere in Bezug auf Rindfleisch beeindruckend: Demnach kann man auf der Fläche, die für die Herstellung von 4 kg Rindfleisch benötigt wird, 100 kg pflanzliche Nahrung mit ähnlichem Nährstoffprofil erzeugen. Mit anderen Worten: Im Hinblick auf die Fläche besteht bei Rindfleisch verglichen mit pflanzlichen Lebensmitteln ein Ressourcenverlust von 96 %. Beim Schweinefleisch beträgt er 90 %, bei Milch 75 %, bei Hühnerfleisch 50 % und bei Eiern 40 %.

Ernährungsform spielt große Rolle bei der Verschwendung von Ressourcen

Untersuchungen zu Lebensmittelverlusten hatten sich bisher auf andere Aspekte konzentriert: das Wegwerfen der Nahrung etwa oder ihr Verderben auf dem Weg vom Produzenten zu den KonsumentInnen. Ein Drittel aller für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel gehen weltweit auf diese Weise verloren. Die vorliegende Studie zeigt allerdings, dass die Ernährungsform eine viel größere Rolle bei der Verschwendung von Ressourcen spielt.

Wichtige Erkenntnisse zur Sicherung der Welternährung

Die Ergebnisse der Studie sind insbesondere vor dem Hintergrund der weltweiten Ernährungssicherung bemerkenswert. Dabei handelt es sich um eines der drängendsten Probleme der Gegenwart: Die Vereinten Nationen schätzen, dass im Jahr 2050 fast zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Zahlreiche Forschungsprojekte untersuchen, wie die Ernährung dieser und kommender Generationen sichergestellt werden kann.

Da die Industriestaaten durch die Tierproduktion globale Ressourcen verbrauchen und die Ernährungssouveränität der Entwicklungsländer einschränken, ist vor allem bei uns ein Umdenken im Ernährungsverhalten gefragt. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass der deutlich reduzierte Konsum von Tierprodukten dabei eine essentielle Rolle spielt. Wenn Sie Teil des Wandels sein wollen, empfehlen wir Ihnen unsere Vegan Taste Week.

(rp)

Der Artikel Vegan macht viel mehr Menschen satt wurde von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt veröffentlicht.

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell