Pressemitteilung

Banner Fleischskandal bei Lidl

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt protestiert am Donnerstag (27. Oktober) vor dem Lidl-Markt in der Leipziger Straße 42 in Berlin-Mitte gegen Tierquälerei. Gestern veröffentlichte Aufnahmen aus dem deutschen Hühnermaststall eines großen Lidl-Lieferanten zeigen immenses Tierleid. Angesichts dieses Skandals fordert die Stiftung das Unternehmen auf, für höhere Tierschutzstandards in der Hühnermast zu sorgen. Geschätzte 200 Millionen Hühner leiden europaweit allein für Lidl-Produkte.

Vor dem Markt werden die Tierschützer:innen das erschütternde Filmmaterial aus dem Stall auf Tablets zeigen. Kund:innen und Verantwortliche bei Lidl sollen so einen Einblick in die Realität der Massentierhaltung erhalten. Ferner werden ein überlebensgroßes Huhn und Schilder und Fahnen für Aufsehen sorgen. Die Hühner des Lieferanten werden nach Informationen der Albert Schweitzer Stiftung unter anderem zu Produkten der Lidl-Eigenmarken »Metzgerfrisch« und »Grillmeister« verarbeitet.

Filmaufnahmen zeigen, wie Hühner für Lidl leiden

Die Aufnahmen entstanden bei verdeckten Ermittlungen im Sommer 2022. Sie zeigen: Sogenannte Masthühner leiden nicht nur unter den Haltungsbedingungen in kargen Ställen, sondern insbesondere unter den Folgen von Qualzucht. Durch ihr explosionsartiges Extremwachstum werden die Tiere krank – sie können sich oft kaum auf den Beinen halten und sogar an Organversagen sterben. Das Videomaterial kann man auf www.lidl-fleischskandal.de ansehen.

Lidl muss handeln und höhere Tierschutzstandards einführen

Die Albert Schweitzer Stiftung und andere Tierschutzorganisationen aus ganz Europa fordern Lidl auf, gemeinsam mit seinen Lieferanten die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative umzusetzen, um Qualzucht und weitere Tierschutzprobleme in der Mast anzupacken. Unter https://albert-schweitzer-stiftung.de/lidl-fleischskandal kann man sich der Forderung anschließen. Lidls Konkurrenten Aldi, Norma, Globus, Tegut, Bünting sowie weltweit mehr als 500 weitere Unternehmen sind der Initiative bereits beigetreten.

Die Aktion im Überblick

Was: Protestaktion »Lidl muss handeln!« mit Video-Screening und Riesenhuhn

Wann: 27. Oktober 2022 (Donnerstag), 12 bis 13:30 Uhr

Wo: vor dem Lidl-Markt Leipziger Straße 42, 10117 Berlin

Kontakt vor Ort: Jonas Becker (Kampagnenleiter), Tel.: +49 1573 2345379

*** Der Termin ist besonders für die Bildberichterstattung geeignet. ***

Hintergrund: Initiative gegen Hühnerleid

Um die größten Missstände in der Hühnermast, vor allem die Qualzucht, anzugehen, hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen die Europäische Masthuhn-Initiative ins Leben gerufen. Weltweit haben sich bereits über 500 Unternehmen verpflichtet, ihre Tierschutzstandards für Hühner in der Mast anzuheben. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind Aldi, Norma und drei weitere Ketten an Bord. Lidl hingegen will lediglich die Nische der Premiumprodukte aus den »Haltungsform«-Stufen 3 und 4 etwas ausbauen. Das betrifft allerdings nur wenige Tiere und ignoriert das Problem Qualzucht weitgehend.

Weiterführende Links

Der Artikel Protest gegen Tierleid vor Lidl-Filiale in Mitte wurde von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt veröffentlicht.

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell