Wir von PETA Deutschland sind gemeinsam mit Helfer:innen von unseren PETA-Einheiten aus den USA und Großbritannien im Einsatz im Erdbebengebiet in der Türkei. Das Team befreit gemeinsam mit anderen Aktiven heimatlose und verlorengegangene Tiere aus den Trümmern und versorgt diese mit Nahrung, Wasser, Medikamenten. Türkische Partnerorganisationen vermitteln sie später dann an liebevolle Familien.

Erneute Erdbeben erschweren die Rettungen

Die Lage wird aktuell dadurch erschwert, dass es nach den ersten Beben Anfang Februar 2023 am 20. Februar erneute Beben gab und unsere Mitarbeiter:innen im Auto schlafen mussten – zusammen mit den Tieren. Einige Tage später hat sich die Lage glücklicherweise wieder beruhigt und die täglichen Einsätze laufen wieder normal weiter. Das heißt, Tiere aufspüren, Hinweisen nachgehen, dann versuchen, die Tiere zu retten.

„Dies ist nun das zweite Land, in dem ich für PETA Deutschland Tiere in Not rette. 2022 war ich mehrmals im Rahmen unseres Ukraine-Projektes für mehrere Wochen im Einsatz. Die Herausforderungen in einem Kriegs- und einem Erdbebengebiet unterscheiden sich dabei deutlich. Beim Krieg hast du zumindest ein Gefühl dafür, ob du dich in relativer Sicherheit befindest. Beim Erdbeben ist es eine eher diffuse Gefahr, die jederzeit entstehen kann. Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere vor Ort zu retten, medizinisch zu versorgen und in Sicherheit zu bringen, ist in einem Krisengebiet etwas, das oft aus dem Blick gerät. Deshalb sind wir hier.“

Monic Moll, PETA Deutschland

Katze mit Kran aus zerstörtem Haus befreit

Für die Rettungsaktionen müssen wir auch teilweise schweres Gerät organisieren. So auch, als das Team am Dienstag, den 21. Februar, Hilferufe einer Katze vom Balkon des 4. Stocks eines kaum noch zu betretenden Gebäudes vernahm. Die Helfer:innen gelangten über ein weitgehend zerstörtes Treppenhaus bis in das 4. Stockwerk, konnten dort jedoch die verschlossene Tür nicht öffnen.

Als wir endlich einen Kran organisieren konnten, um die Wohnung von außen zu betreten, kletterte der Fahrer über den Balkon in die Wohnung und ließ unsere Mitarbeitenden hinein. Sie konnten die Katze einfangen und aus ihrer Notlage befreien: Leona hatte 12 Tage alleine in der Wohnung verbracht und war dünn und dehydriert, doch ihre Lungen funktionierten einwandfrei! Das Team brachte sie zum Auto und gab ihr Nahrung und Wasser, während es zum nächsten Ort und dem nächsten Hilfseinsatz fuhr.

Angefahrene Hündin mit verwundetem Bein gerettet

Auf dem Weg nach Antakya in der Provinz Hatay entdeckte eine PETA-Mitarbeiterin eine verletzte Hündin. Einheimische konnten dem Rettungsteam mitteilen, wer sich um sie kümmerte, und nachdem auch diese Personen aufgefunden werden konnten, erhielt das Team die Erlaubnis, die Hündin mitzunehmen. Offenbar war sie von einem Auto angefahren worden und in der Not konnte ihr verwundetes Bein nur mit einem Schal umwickelt werden. Inzwischen war dieser vollkommen verdreckt und roch fürchterlich – medizinische Versorgung war dringend notwendig. Um die Wunde behandeln und der geschwächten Hündin Schmerzmittel und Antibiotika geben zu können, brachten die Retter:innen / unsere Mitarbeitenden sie zu einem Team von Tierärzt:innen, um anschließend weiter nach anderen hilfsbedürftigen Tieren zu suchen.

Verwundeter Hund
Mitarbeitende fanden die verletzte Hündin Judy und brachten sie zu einem Team von Tierärzt:innen.

Wie Sie den Tieren in den Krisenregionen helfen können

Unterstützen Sie unsere Arbeit in Krisengebieten wie der Türkei, damit wir gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen den notleidenden Tieren helfen können. Die Spenden an den PETA Global Compassion Fund werden für die Rettung der Tiere in der Türkei und anderen Ländern verwendet.

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