Bäume verbessern nicht nur das Klima und filtern Schadstoffe, Staubteilchen und Abgase aus der Luft, sie verschönern auch Straßen und locken Insekten, Vögel und Fledermäuse an. Das gilt auch für bepflanzte „Baumscheiben“, damit sind Beete um die Baumstämme herum gemeint. Zu ihrer Einrichtung braucht es meist die Initiative der Anwohner. Vor einer Bepflanzung sollte man sich beim zuständigen Naturschutz- und Grünflächenamt informieren, ob eine Art „Vertrag“ geschlossen werden muss. Die Behörden unterstützen solche Pflanz-Initiativen in der Regel gern, denn wenn der Boden durchlässig ist, bleiben auch die Bäume gesund. Die Ämter wollen lediglich die Verkehrssicherheit erhalten und die regelmäßige Pflege der Baumscheiben gewährleistet sehen. Manchmal vergeben die Stadtverwaltungen sogar finanzielle Zuschüsse. Zur Einfassung für Beete am Baum eignen sich Bretter, Stämme, Steine oder niedrige Zäune, jedoch sollten hierfür keine Fundamente gesetzt werden. Die Erde um den Baumstamm muss vorsichtig gelockert werden, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Besonders verschmutzter Boden kann durch Humus ersetzt werden.
Eine „grüne Infrastruktur“ ist auch Aufgabe der Gemeinde
Zum Bepflanzen rät der BUND zu heimischen Blumenarten und flach wurzelnden Stauden. Auch für den Fall, dass Stadt oder Gemeinde einen Baum fällen und ihn nicht nachpflanzen, gibt der BUND Tipps: Noch bevor eine baumlose Baumscheibe möglicherweise zugepflastert wird, sollten sie Anwohner, die sich für mehr Stadtnatur einsetzen möchten, fotografieren. Im nächsten Schritt muss ein Gespräch mit der zuständigen Behörde erfolgen, ob Gründe wie Leitungen in der Erde oder Bauvorhaben einer sofortigen Nachpflanzung im Wege stehen. Ist dies nicht der Fall, hilft oft ein netter Brief mit Bitte um Nachpflanzung an den Gemeinderat oder Bürgermeister. Falls der Baum nur deshalb nicht nachgepflanzt wird, weil das Geld fehlt, kann man mit Anwohnern eine Spendensammlung starten. Der BUND betont jedoch, dass dies nur in Einzelfällen eine Lösung sein kann, da es Aufgabe der öffentlichen Hand sei, auch für eine „grüne Infrastruktur“ in der Stadt zu sorgen.
Stand: Juli 2016
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