Brüssel/Berlin: Der Beschluss des Europaparlaments für eine Beimischung von Agrokraftstoffen in Höhe von sieben Prozent widerspricht nach Ansicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den EU-Klimaschutzzielen und den internationalen Zielen des Waldschutzes.
„Das EU-Parlament erkennt zwar die Notwendigkeit einer Obergrenze für den Einsatz von Agrarkraftstoffen. Schließlich geht die Produktion der sogenannten Biokraftstoffe auf Kosten des Naturschutzes sowie der gerechten Landverteilung. Die Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und die Weltbank haben sogar den Ausstieg aus der Agrospritförderung gefordert. Da dies auf EU-Ebene unterbleibt, muss Deutschland jetzt vorangehen und die Beimischungsquote für Agrarkraftstoff auf eigene Faust herabsetzen“, sagte die BUND-Agrarexpertin Katrin Wenz.
„Weil es in Europa nicht genug Anbauflächen gibt, um den Agrospritbedarf zu decken, importiert die Europäische Union unter anderem Palmöl aus Indonesien. Das verschärft dort die Flächenkonkurrenz und führt vielerorts zu Landkonflikten, in deren Folge Kleinbauern vertrieben werden“, sagte Wenz.
Die BUND-Expertin kritisierte auch die oftmals schlechte Klimabilanz der sogenannten Biokraftstoffe. Unter Berücksichtigung sämtlicher indirekter Treibhausgasemissionen weise beispielsweise Agrosprit aus Rapsöl eine schlechtere Klimabilanz auf als fossiler Kraftstoff.
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Pressekontakt: Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin, Tel. (0 30) 2 75 86-481/-425, reinhild.benning@bund.net