Hühnerküken: Unilever erhöht seine Tierschutzstandards
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Unilever gehört mit einem Jahresumsatz von 52,7 Mrd. Euro zu den größten Verbrauchsgüter- und Lebensmittelproduzenten der Welt. Zwei jüngere Entwicklungen halten wir für besonders erwähnenswert.

Unilever erhöht seine Tierschutzstandards

Unilever hat schon im Jahr 2011 beschlossen, weltweit auf Käfigeier zu verzichten. Inzwischen hat das Unternehmen dies in vielen Ländern umgesetzt; die restlichen Länder folgen bis spätestens 2020. Das Unternehmen engagiert sich auch im Ausstieg aus dem Kükentöten.

Auch bei anderen »Nutztieren« macht Unilever jetzt Fortschritte: Das Unternehmen hat jüngst angekündigt, bis 2024 die Tierschutzstandards für Masthühner, Mastschweine und Mastrinder für seine größte Marke, Knorr, zu erhöhen. Dies soll sowohl für Nordamerika als auch für ganz Europa gelten. Dabei geht es um vier Bereiche:

  1. Natürliches Licht
  2. Beschäftigungsmaterial
  3. Platzangebot
  4. Tiergesundheit

Besonders konkret wird Unilever bei den Masthühnern. Hier sollen die Mindestforderungen mehrerer Tierschutzorganisationen aus den USA und Europa erfüllt werden. U. a. bekommen dazu die Tiere mehr Platz, Tageslichtzugang sowie Beschäftigungsmaterial, die Gesundheitsprobleme aufgrund der Überzüchtung werden verringert, teils durch Einsatz anderer Zuchtlinien, und die Betäubung vor der Schlachtung wird verbessert. Diese Schritte betreffen 102 Mio. Hühner pro Jahr.

Die europäische Masthuhn-Forderung unterstützen wir ebenfalls, da wir sie als Schritt in die richtige Richtung (jedoch nicht als Ziel) ansehen.

Bei den Mastschweinen und –rindern will Knorr zukünftig die »better«-Kriterien der Tierschutzorganisation Compassion in World Farming erfüllen.

Food-Chefin will mehr pflanzenbasierte Lebensmittel

Amanda Sourry, die Hauptverantwortliche für Lebensmittel bei Unilever, hat sich kürzlich in einem bemerkenswerten Blog-Artikel für pflanzenbasierte Ernährungformen ausgesprochen. Darin bezeichnet sie diese Ernährungsweisen als wegweisend für die Menschen, die Umwelt und unser Lebensmittelsystem.

Weiterhin geht Amanda Sourry in dem Beitrag auf verschiedene Studien zur Gesundheit von vegetarisch und vegan lebenden Menschen ein. Sie kommt zu dem Schluss, dass diese Ernährungsformen – richtig umgesetzt – äußerst gesund sind. Auch die Vorteile für die Umwelt zählt sie auf, etwa die Verringerung an Treibhausgasen und Gülle sowie des Verbrauchs von Land, Wasser und Getreide mit Blick auf die Welternährung.

Amanda Sourry schließt damit, dass bereits über 500 Unilever-Produkte als vegetarisch oder vegan gekennzeichnet sind. Zudem werde man in diesem Jahr »mehr Konsumenten und Köche denn je ermutigen, pflanzenbasierte Gerichte zu kochen«.

Hinzu kommen bald die veganen Eissorten von Ben & Jerry’s (gehört zu Unilever). Im Vorfeld hatten mehr als 23.000 Menschen unseren Online-Appell für das vegane Eis unterzeichnet. Jetzt können wir bekanntgeben, dass die Eissorten in Kürze erhältlich sind.

Der Artikel Unilever: mehr Tierschutz & vegan wurde von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt veröffentlicht.

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell