Schlachtzahlen 2017
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Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Schlachtzahlen für das Jahr 2017 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fleischmenge um 2,0 % (-167.000 Tonnen) auf insgesamt 8,1 Mio. Tonnen gesunken. Die Zahl der geschlachteten Tiere ist mit 745 Mio. (-8,1 Mio. Tiere gegenüber dem Vorjahr) jedoch immer noch extrem hoch. Wie die Schlachtzahlen für die einzelnen Tierarten aussehen und wie wir diese Entwicklungen bewerten, führen wir im Folgenden aus.

Schlachtungen von Schweinen

Die mit Abstand größte Schlachtmenge wird nach wie vor über Schweine erzeugt: 5,45 Millionen Tonnen waren es 2017. Sowohl die Zahl der Schlachtungen importierter Tiere (-18,0 %) als auch inländischer Schweine (-1,3 %) nahm im Vergleich zum Vorjahr ab, was einer Reduktion um 1,5 Mio. Tiere (-2,6 %) entspricht. Insgesamt wurden 2017 knapp 57,9 Mio. Schweine geschlachtet, was einem Rückgang um 1,5 Mio. Tieren entspricht.

Rinder-Schlachtungen

Bei der Schlachtmenge für Rinder setzt sich der Abwärtstrend des Vorjahres fort: Insgesamt wurden 1,1 Mio. Tonnen (-2,3 %) Rindfleisch erzeugt, das entspricht 3,5 Mio. Tieren (-100.000 Tiere).

Schlachtungen von Masthühnern

Die Zahl der geschlachteten Masthühner war auch 2017 mit knapp 600 Mio. Tieren (-1,3 Mio.) extrem hoch. Da das Einzelgewicht der Tiere bei der Schlachtung erneut zugenommen hat, ist die Masse der geschlachteten Masthühner auf gut 970.000 Tonnen (+1,3 %) gestiegen.

Schlachtungen von anderen Tieren

Bei den Enten (-2,3 Mio.), Puten (-2,2 Mio.) und Gänsen (-40.000) waren die Zahlen deutlich rückläufig. Insgesamt wurden 16,3 Mio. Enten, 35,1 Mio. Puten und 575.000 Gänse geschlachtet.

Die Zahl der geschlachteten Suppenhühner – die ein Leben als Legehenne hinter sich hatten – ist mit 31,3 Mio. Tieren (-0,5 Mio.) erneut leicht gesunken.

Bei Schafen, Lämmern, Ziegen und Pferden sank die Zahl der geschlachteten Tiere um gut 50.000 auf knapp 2 Mio. Tiere.

Zahlen für Fische, Kaninchen und Wirbellose werden in den offiziellen Statistiken nicht erfasst.

Unser Fazit zu den Schlachtzahlen von 2017

Obwohl die Zahlen im Vergleich zu 2016 gesunken sind, ist die Fleischproduktion in Deutschland weiterhin sehr hoch. Die Exporte von Fleisch und Fleischwaren haben zuletzt leicht zugenommen (+3,0 %), während die Importe gesunken sind (-2,8 %). In Kombination mit den sinkenden Schlachtzahlen deutet diese Entwicklung auf eine weitere Abnahme des Fleischverbrauchs in Deutschland hin, was sehr erfreulich ist.

Die aktuelle Entwicklung gilt es weiter zu beschleunigen. Gelingen kann das zum einen über weitere Veränderungen bei Konsum (weniger Tierprodukte) und Angebot (ein größeres und besseres pflanzliches Angebot). Zum anderen helfen höhere Tierschutzstandards: mehr Platz in den Ställen und weniger überzüchtete (langsamer wachsende) Tiere führen bei einer gleich bleibenden Zahl von Ställen zu weniger Produktion. Auch die Menge der weggeworfenen Tierprodukte zu reduzieren, kann sehr hilfreich sein.

An den meisten dieser Hebel arbeiten wir mit Hochdruck. Möchten Sie dabei helfen? Dann werden Sie aktiv oder ermöglichen Sie den Ausbau unserer Arbeit mit einer Förderschaft.

Der Artikel Schlachtzahlen 2017: 8 Mio. Tiere weniger wurde von der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt veröffentlicht.

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